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Eastern State Penitentiary
Das Gefängnisse stets ein Gefühl von Unbehaglichkeit und zeitgleich Neugierde auslösen, gehört für viele wohl zur Normalität. Die Strafanstalt in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania gehört jedoch zu einer ganz anderen Kategorie. Die Strafanstalt Eastern State Penitentiary hat den Ruf als eines der ungewöhnlichsten und zugleich gruseligsten Gefängnisse auf der Welt sicherlich verdient.
Alte Gemäuer, Staub, Schimmel und wenig Tageslicht stehen hier für die unzähligen Besucher und Touristen an der Tagesordnung. Wer den Geschichten glaubt, kann hier noch immer die Geister der verstorbenen Insassen spüren – ob dies jedoch stimmt, muss jeder für sich selbst erfahren. Ehemalige Wärter berichteten jedoch regelmäßig, genau diese vor Ort gesehen zu haben.
Für viele somit einer der Gründe, die Erfahrung am eigenem Leib zu erleben. Wir sagen Ihnen, wieso Sie einen Besuch im stillgelegten Gefängnis von Philadelphia unbedingt fest einplanen sollten.
Geschichte des Eastern State Penitentiary
Im Oktober 1829 und nach einer Bauzeit von etwa 7 Jahren wurde das Gefängnis offiziell eröffnet. Die schweren Gemäuer sollen für außenstehende Personen nicht nur Robustheit vermitteln, sondern zeitgleich abschreckend wirken.
Die Idee hinter der Strafanstalt war, gefangene Personen isoliert von der Außenwelt und von anderen Mitinsassen zu trennen und mit Einzelhaft zu bestrafen. Verschiedene Foltermethoden gehörten hier zum Alltag und wurden regelmäßig an den Insassen vor Ort vorgenommen. Die Räume, in denen diese Foltermethoden angewandt wurden, sind noch heute zu besichtigen.
Auch bekannte Personen, wie unter anderem Al Capone saßen hier eine Zeit lang ihre Strafe ab. Die Zelle von Al Capone wurde mittlerweile rekonstruiert und kann besichtigt werden. Aufgrund fehlender Dokumente kann jedoch nicht mit Sicherheit garantiert werden, in welcher Zelle er seine Strafe absitzen musste. Sicher ist jedoch, dass sich Besucher in die Lage des damaligen Gangsterbosses in jedem Fall hineinversetzen können.
Die Zelle selbst war für damalige Verhältnisse sogar recht luxuriös ausgestattet – so finden man neben dem eigentlichen Bett, ebenfalls ein kleiner Schreibtisch, ein Sessel und etwas Licht in Form von Steh- und Schreibtischlampen. Dennoch bleibt ein Gefühl der Bedrücktheit und die kahlen Wände sowie engen Räume vermitteln dem Besucher schnell, wie sich die Zeit damals angefühlt haben muss.
Bereits im Jahre 1971 schloss das Gefängnis nach langem Betrieb seine Tore – erst im Jahre 1994 wurde die Strafanstalt zu einem Museum umfunktioniert. Die vielen Jahre, die seitdem vergangen sind, machen sich jedoch definitiv bemerkbar. Viele der Bereiche können besucht und betreten werden. Ein Großteil kann jedoch nur aus der Ferne oder durch verschlossene Türen betrachtet werden. So oder so ist ein Spaziergang durch die schmalen Gänge ein ganz besonderes Erlebnis.
Erkundung auf eigene Faust
Im Gegensatz zum Alcatraz Gefängnis in San Francisco, wird hier keine Audio-Guide-Tour angeboten. Die Erkundung erfolgt hier auf eigene Faust und wird durch punktuelle englische Audio-Elemente mit Hilfe eines Mp3 und Kopfhörern untermalt. Für einen Besuch im wohl gruseligsten Gefängnis sollten etwa 2 bis 2,5 Stunden eingeplant werden.
Wer bei seiner Reise durch die USA einen Halt in Philadelphia einlegt, sollte auch einen Abstecher zum alten Gefängnis und gleichzeitig heutiges Museum einplanen. Wer mit Auto anreist, kann dieses an der 2027 Fairmount Ave finden. Das Museum hat 7 Tage die Woche geöffnet und Tickets können entweder vorab oder aber, soweit vorrätig, am Eingang direkt vor Ort gekauft werden.
Die Preise bewegen sich bei etwa 14-16$ für Erwachsene, Studenten, Kinder und Jugendliche zahlen jedoch etwas weniger. Obwohl das Gefängnis selbst nicht über Besucherparkplätze verfügt, finden sich in der näheren Umgebung viele Möglichkeiten, die für einen geringen Preis genutzt werden können. Der Tour durch das Eastern State Penitentiary steht demnach nichts mehr im Wege.
Ein Ausflug der ganz besonderen Art
Für viele stehen alte Wahrzeichen, moderne Brücken oder riesige Gebäude stets auf der Liste der schönsten Sehenswürdigkeiten. Philadelphia bietet jedoch neben diesen zeitgleich eine Zeitreise in vergangene Tage an. Obwohl das Gefängnis bereits seit vielen Jahren geschlossen ist, lässt es einen noch heute einen Schauer über den Rücken jagen.
Wie haben die damaligen Insassen gelebt und welches Leid mussten diese in den Jahren 1829 bis 1971 erleiden? All das lässt sich vor Ort im wohl gruseligsten Gefängnis der Welt beantworten. Überzeugen Sie sich selbst!